ABOUT

“Die Shtetlmusikanten” sind ein akustisches Klezmer-Duo aus München.
Andreas Arnold (Klarinette) und Ecco Meineke (Gitarre) kannten sich bereits
aus der Soul-Szene, bevor sie sich ab 1994 der “Klezmer”-Musik zuwandten,
Musik, die ihren Ursprung in den osteuropäischen jüdischen “Shtetln” nahm.

Andreas Arnold ist einer der umtriebigsten Klezmer-Klarinettisten in der süddeutschen Szene.
Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Theorie und Praxis dieser aus vielen Kulturen
und Spielweisen gewachsenen Musik. So arbeitet er auch schon seit Jahrzehnten mit der
Schauspielerin und Sängerin Nirit Sommerfeld (Gruppe “Klezmorim”, “ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH”)
Zudem begleitet er Marianne Sägebrecht und Josef Brustmann und spielt im Ensemble der “Monaco Bagage”.

Ecco Meineke, den man hauptsächlich als Kabarettist (u.a.  “Lach- und Schieß”) und Gesangsinterpret (“Ecco DiLorenzo”, Chansons, Folk) kennt, kann hier seine urspünglichen Fähigkeiten als Gitarrist unter Beweis stellen.

Im September 2021 präsentierten sich die “Shtetlmusikanten” erstmals als Quartett,
mit Alex Haas am Kontrabass, Roman Seehon an der Percussion und terminbedingt
der furiose junge Klarinettist Jakob Lakner als Erstz für Arnold, im Innenhof der
“Alten Münze” in München. Im Anschluß zeigte Meineke in Kooperation mit dem
Hofspielhaus die Filmdokumentation “Der letzte Klezmer” von Yeal Strom (USA)
über den Klezmer-Musiker Leopold Kleinmann-Kozlowski.

Auftritte bisher

Veranstaltungen mit Chaim Frank, Literaturhistoriker und Leiter des Jüdischen Dokumentationszentrums München standen am Anfang.
Auftritte für den DGB und bei Streiktagen der IG Metall folgten.

Besondere Ehre war für uns die Begleitung einer Veranstaltung mit Jacques Stroumsa,
dem “Geiger von Auschwitz”.

Im November 1994 vertraten wir neben Gruppen wie “Nunu” oder “Mazeltov” die Münchner Klezmer-Szene bei den “Jüdischen Kulturtagen 1994” im Gasteig.
Dieser Beitrag wurde vom Bayerischen Fernsehen mitgeschnitten und ausgestrahlt.

1995 entwickelten wir gemeinsam mit Willi Jakob, Claudia und Monica Kleiber eine multimediale szenische Lesung von Gedichten aus dem KZ Dachau zum Gedenken an den 50.Jahrestag der Befreiung. Musikalisch begleitet wurde das Stück mit Klarinette, Saxofon, Helikon, Querflöte, Akkordeon, Gitarre, Kontrabass, Mundorgel und Mundharmonika.

Am Jahrestag der Reichsprogromnacht im KZ Dachau (1996 und 1997) bildeten wir die
musikalische Umrahmung (Ansprache u.a. von Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth).

1997:

Im April ´97 entwickelten wir eine Gemeinschaftsproduktion mit der polnischen Sängerin Ira Blazejewska.
In dieser Besetzung gastierten wir am 14..Mai ´98 in Polen und spielten im ausverkauften “Jüdischen Kulturzentrum” in Kazimierz, dem alten jüdischen Viertel von Krakau.

Am 19.Juni ´97 präsentierte der Werkbund in den Räumen der TU München einen Fotoband über die Geschichte der Stadt Landsberg im 3.Reich und die ehemals dort befindlichen Außenlager des KZ´s Dachau unter Mitwirkung der Shtetlmusikanten.

2000: 
Am 2.Februar 2000 erlebt eines der ersten Stücke von Franz Xaver Kroetz ,”Der Soldat”, eine Wiederaufführung im “Theater rechts der Isar” in München.
Die Bühnenmusik dazu steuerten “Die Shtetlmusikanten” Andreas Arnold und Ecco Meineke bei.

Im August 2000 produzieren wir die erste CD mit 13 Titeln, strikt so gespielt wie es sich auch live anhört.
Im November  engagiert uns die Stadt für einen Auftritt im Alten Rathaus.
Beim Anti-NPD-Fest auf dem Münchner St.Jakobsplatz lauschten 300 Zuhörerinnen unserer Musik.
Es folgen Auftritte auf dem Tollwood-Festival (München) und bei den “Fraunhofer Volksmusiktagen”.

2003 begleiten sie die Sängerin Elisabeth Schwartz und den Geiger und Klezmer-Forscher Yale Strom (New York) bei ihrem Gastspiel im Gasteig.

Meinekes Engagement bei der Satire-Institution “Lach und Schieß” und Arnolds Einstieg bei der
“Monaco Bagage” und anderen Gruppen (u.a. “Klezmorim” der Sängerin Nirit Sommerfeld) bedingen eine zehnjährige Pause)

2013 nehmen die beiden die gemeinsame Arbeit wieder auf. Diesmal auch mit eigenen Kompositionen.

TERMINE

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PRESSESTIMMEN

Musik gewordene Tränen
Finale in Icking

Einfach Musik machen: Andreas Arnold (links) und Ecco Meineke sind Meister auf diesem Gebiet.(Foto: Harry Wolfsbauer)

Die “Shtetlmusikanten” Andreas Arnold und Ecco Meineke lassen den Theatersommer unterm Apfelbaum ausklingen

Von Paul Schäufele, Icking

Hundert Arten zu weinen, so könnte man Klezmer charakterisieren, die traditionelle Festmusik der aschkenasischen Juden, die sich nach ihrer Vertreibung aus den deutschsprachigen Gebieten in Osteuropa ansiedelten. Heulen vor Schmerz, stilles Weinen aus Trauer, aber auch glückliches Aufschluchzen kommen einem in den Sinn, wenn man dieser Musik lauscht. Andreas Arnold und Ecco Meineke lassen auf Klarinette und Gitarre diese beinahe untergegangene Musiktradition wieder aufleben und beglücken damit das Publikum der Ickinger Gesellschaft unterm Apfelbaum.

Das Duo nennt sich Shtetlmusikanten und verweist damit auf die historischen Zentren der Klezmermusik. Die Schtetlech waren die überwiegend jüdisch geprägten Dörfer und Kleinstädte im Osten Europas, die zum Melting Pot der musikalischen Stile wurden. Hier traf die Musik der deutschsprachigen Juden auf die Volksmusik slawischer und südosteuropäischer Völker. Aus dem geordneten Spiel des Westens und der Improvisationskunst des Ostens entwickelte sich eine ganz eigene, unverwechselbare Art des Musizierens. Die Shtetlmusikanten pflegen in ihren Konzerten seit mehr als zwanzig Jahren diese Tradition der Klezmorim, in denen sich tausend Jahre jüdischer Musikgeschichte spiegeln. So kompliziert würden die beiden das aber nicht ausdrücken. Sie machen einfach Musik.

Und das machen sie wunderbar, auf die denkbar einfachste Weise. Zwei sitzen auf der Bühne, in einem abendlich kühlen Garten vor spektakulärer Bergkulisse; der eine lässt seine Klarinette singen, der andere begleitet auf der Gitarre. Es dauert keine zwei Takte und jeder weiß, mit welcher Musik er es hier zu tun hat. Das Anschleifen der Töne, das Trillern und die Glissandi, das gelegentliche Kieksen und Glucksen, das aus der Klarinette tönt, sind unverkennbar, auch wenn die Zeit der “originalen” Klezmorim mit der Zerstörung der ostjüdischen Gemeinden längst vorbei ist. Doch die in alten Aufnahmen und Schriften sowie mittlerweile auch durch musikethnologische Forschung dokumentierte Kunst ahmt das Duo aufs Schönste nach.

Die Vielseitigkeit, mit der Arnold sein Instrument zum Klingen bringt, macht Freude – zwischen hellem Gesang und dunklem Murmeln. Oft ist der Klang nicht klassisch rein, doch die Nebengeräusche gehören unbedingt dazu, es ist lebendiges, immer erzählendes Spiel. Musikalisch erzählt wird von den vierwöchigen Hochzeitsfesten, von alten Tänzen, den Schwierigkeiten des Zusammenlebens von Mann und Frau, den großen und den kleinen Krisen der Schtetlech. Entsprechend vielfältig sind die ausgewählten Stücke: ein ausgelassener “Frejlach”, ein temperamentvoller Rundtanz, Bulgar genannt, wechseln sich ab mit nachdenklichen Balladen. Dazu kommen melancholische Melodien wie die des Klezmer-Klassikers “Roszinkes mit Mandeln”, der den Handelsalltag im Schtetl aufgreift, oder der bewegende Epitaph, den Meineke im Klezmer-Stil selbst komponiert hat. Er ist einem der letzten Überlebenden von Dachau gewidmet, mit dem das Duo befreundet war.

 

Dass die Shtetlmusikanten schon eine Weile Botschafter dieser Musik sind, zeigt sich dann zum Beispiel in einer Doina, einem Genre vermutlich rumänischer Herkunft. Das Stück ist fast ganz improvisiert, was bei diesem Team mit größtmöglicher Leichtigkeit abläuft. Die Shtetlmusikanten auf der Bühne – das ist die personifizierte Lässigkeit. Einfach Musik machen: Das ist das erklärte Ziel der beiden. So sagt es auch Meineke, der als Conférencier durch den Abend führt, historische Hintergründe darstellt, aber vor allem einen Eindruck vermitteln möchte von der Welt des Schtetls. Das tut er mit den schrägen jüdischen Witzen oder grotesken Wundermärchen, quasi mit Augenzwinkern vorgetragenen Gottesbeweisen.

Auf unterhaltsame Weise gewinnen die Zuhörerinnen und Zuhörer so einen Einblick ins jüdische Leben der Vergangenheit, einem Leben, in dem Tränen eine große Rolle spielten. Und weil im Schtetl alles zu Musik wurde, endet der Abend mit der Bitte: “Shpil zhe mir a lidele af yidish” – spiel mir noch was von dieser Klezmer-Musik. Dem kommt das Duo in einer Zugabe gerne nach.

 

Süddeutsche Zeitung 5. August 2019, 21:28 Uhr

 

“Die Shtetlmusikanten begeisterten in der Alten Synagoge in Binswangen”

Von heiter bis melancholisch – das nahezu ausverkaufte Konzert mit den Shtetlmusikanten in der Alten Synagoge
in Binswangen begeistert mit einer Mischung aus virtuos gespieltem Klezmer und Anekdoten rund um die Musik.
Meineke beschreibt, dass die jüdische Volksmusik bei den Wanderungen durch die Welt entstand und so die vielen Stilrichtungen
quasi einsammelte.  Sie vereint in sich orientalische Harmonien mit Polkaklängen bis hin zum Jazz und Swing,
als viele Musiker vor den Nazis in die USA flohen.

Die Klarinette von Andy Arnold weint, schluchzt, die Augen des Gitarristen sind vor Konzentration geschlossen,
die melancholisch-sehnsüchtigen Klänge des Klezmer-Stücks „Roszinkes mit Mandeln“ füllen den herrlichen Raum
der Alten Synagoge in Binswangen. Im Publikum ist es mucksmäuschenstill, vereinzelt sieht man Tränen der Rührung
in den gebannten Gesichtern. Als der letzte Ton verklungen ist, brandet Applaus auf.

Gleich im Anschluss lockert Meineke die besinnliche Stimmung wieder auf, der Kabarettist in ihm ist unverkennbar,
als er mit unnachahmlicher Mimik einen der typisch trocken-humorigen jüdischen Witze erzählt.

„Klezmer ist keine liturgische Musik, wurde auch nicht durch professionelle Musiker ausgeübt,
sondern von Handwerkern, ist Feierabend-, Fest- und Hochzeitsmusik“, macht Meineke deutlich.
Leicht und beschwingt wird der Klezmer, die Füße vieler Zuhörer wippen im Takt.

Die emotionale Bandbreite der Musik und ihre Vielseitigkeit lässt sich anhand ihrer Geschichte nachvollziehen.
Das Stück „Epitaph“ widmet Meineke einem der letzten Überlebenden von Dachau.
Er berichtet, wie die Musiker den Mann anlässlich der Feierlichkeiten zur Befreiung des KZ Dachau kennengelernt hatten.

Das Publikum lässt die „Shtetlmusikanten“ erst nach zwei Zugaben von der Bühne.

Augsburger Allgemeine 2015
Britta Wülfing

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