Im Februar 2000 veröffentlicht Meineke seine Singer/Songwriter-CD „Der dritte Montag“ (amigo records). Das Album erhält den “Deutschen Folkförderpreis”, verbunden mit einem Auftritt auf Europas grösstem Folkfestival in Rudolstadt. Es folgen TV-Auftritte, sowie eine Promotiontour und Support von Helmut Schiffkowitz (STS) und Werner Schmidbauer.

Wenig später wird er in das Ensemble der “Lach- und Schießgesellschaft” berufen und ist dort fest eingebunden.
Erst 2015 beginnt er verstärkt auch wieder solo mit Folkprogrammen
aufzutreten, entweder nur mit eigenen Songs oder auch gemischt mit Folksongs amerikanischer Prägung (s.Menüpunkt “Folk from USA/UK”)

“Im Januar 99 nahm ich mir eine Auszeit und zog mich für zwei Wochen in die Bretagne zurück.
Ich hatte einen riesigen roten Koffer dabei, voll mit Papierfetzen und hastig aufgenommenen Tapes.

Als ich zurück kam, organisierte ich jeden dritten Montag im Monat Liederabende,
zunächst in Wohnungen von Freunden, seit Juni 99 auch öffentlich, um die Songs zu testen.
Viele Songs bekamen dadurch noch einmal die Chance mehr zu sein als Studioprodukte.

Einige hatte ich schon zuvor bei “Folksfest” und “Jedermann” gespielt, andere mussten gewissenhaft renoviert werden,
wieder andere musste ich vom englischen auf deutsch rückübersetzen, weil ich lange Zeit glaubte, daß sie nur auf englisch funktionieren.
Ausserdem kamen noch vier hübsche Songs neue dazu.

Meine schönste Erfahrung war dann die Studio-Arbeit mit meinen musikalischen Gästen.
Sie gaben dem Album schliesslich die endgültige Farbe.

Dies waren  Steffen “Edi” Knütter (Schlagzeug), Tom Peschel(Bass), Leo Gmelch (Tuba), Didi Holesch (Gitarre und Lapsteel),
Martin Kälberer (Piano und Udu), Petra Amasreiter (Geige), Ricki Baltes (Gitarre), Mulo Franzl (Sopransax), Werner Schmidbauer und Valery McCleary.

Rezension von Ingeborg Schober (2000)

Live begeistert Ecco Meineke seit Jahren mit seiner Soul- und Jazztruppe
Ecco DiLorenzo & His Innersoul, den Folk-Comedys Duo Jedermann und Folksfest
und seinem Kabarettprogramm “Stirninger Man”.

Im Juli 2000 feierte der Bühnen-Tausendsassa sein 20. Bühnenjubiläum.

Umso mehr erstaunt, dass der vielseitige Münchner mit “Der dritte Montag”
erst jetzt sein Plattendebüt gibt, das wenig mit vorgenannten musikalischen
Aktivitäten zu tun hat.

Ecco Meineke hat ein ebenso behutsames wie komisches, schlitzohriges wie
sentimentales Liedermacher-Album eingespielt, das in Jahren gereift ist.

Während eines Bretagne-Urlaubs in St. Nic entstand der Liedermacherklassiker
“Sonne von St. Nic”. Alte Songs hat er aktualisiert und mit neuen ergänzt.
“Hallo schöne Welt, Hallo!” ist ein fröhlicher Auftakt im Jugband-Stil
mit Tuba, Geige und Banjo.
Ganz ähnlich ist das deutsch-englische Kauderwelsch im Nonsense-Song
“First Flaw Southside Song” zu Folk und Stomp-Blues angesiedelt.

Wer vor einem Umzug steht, sollte sich unbedingt “Bewegung 2. Juni” anhören,
und Ausflügler mit Badefreuden im Sinn werden den Refrain zu “Wo die andern
alle sind” schnell intus haben.

Mit dem alles andere als kitschigen “Wiegenlied” erweist sich Ecco Meineke
als moderner Reinhard Mey mit witzigem Familiensinn.
Nach dem besinnlich-konzertanten Instrumental “Als der Herbst am schönsten war …”
präsentiert sich Meineke mit dem aktualisierten Polit-Folk “Herzlichen Glückwunsch,
Mr. Bush” als scharfzüngiger Agitpropper mit Werner Schmidbauer im Chor.

Auch das Lamento gelangweilter Zeitgenossen “Das Leben ist ein Jammertal”
trifft identifikationsmäßig voll ins Schwarze.

Umrahmt von Liebesliedern wie “Arabel”, “Celina” und “Luise” besticht das Album
durch frische Sprache und fantasievolle Instrumentalisten.
Ecco Meineke kann man als Seelenbalsam auch an allen anderen Montagen gut vertragen. —

Ingeborg Schober

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